
SEA GIRLS
Hymnisch ist in der Musikbeschreibung ein dezent überstrapaziertes Attribut. Im konkreten Fall der übrigens komplett mit männlichen Mitgliedern besetzten britischen Indie-Rock-Band Sea Girls ist es, – auch in Ermangelung adäquater Alternativen – , durchaus angebracht. So haben die Sea Girls mit „Open Up Your Head“ sowie dem 2022 veröffentlichten „Homesick“ sowohl ein delektables Debüt als auch einen Nachfolger in der Hinterhand, der es wie sein Vorgänger 2020 bis auf den dritten Platz der britischen Albumcharts gebracht hat.
Wäre Sam Fender eine Band und würde neben seinem Springsteen-/The-Killers-Faible noch Platz für die Kooks, Brit-Pop und etwas Depeche Mode in seinem Indie-Verständnis machen, würde er vermutlich exakt so klingen, wie diese vier Jungs es tun. Auch wenn deren, – zugegeben –, etwas seltsamer Name wiederum auf eine Hörverständnis-Fehlleistung bezüglich des Nick Cave-Song „Water’s Edge“ zurückgeht. Durchaus passender Ersatz also für den Indie-Power-Pop des US-Kollegen von Flasher, welche ihre Festival-Teilnahme leider kurzfristig absagen mussten.