PRESS CLUB

Im Windschatten ihres Debütalbums „Late Teens“ absolvierte die Band aus dem Melbourner Suburb Brunswick bereits im Sommer 2019 ihre erste Europatournee; nur wenige Monate stand dann auch schon die zweite Albumveröffentlichung, „Wasted Energy“, an. Hätte in Folge nicht eine globale Pandemie die ambitionierten australischen Aufsteiger aus dem Alternative-/Punk-Rock-Underground ausgebremst, wäre man wohl unmittelbar Zeuge des schnellen globalen Siegeszuges von Press-Club geworden. Zurück aus der Traumvorstellungssequenz in die Gegenwart geschwenkt, stehen die Dinge für die Band nach der ausgedehnten Zwangspause glücklicherweise nicht schlechter. So konnte das Quartett seine überfällige Rückkehr auf europäische Bühnen schon bei den diesjährigen Schwester-Festivals Hurricane und Southside feiern und dort zumindest einen Teil der lange aufgestauten Live-Energien endlich wieder rauslassen.
Musikalisch sind Press Club zugleich Punk-Traditionsverbunden, Alternative-Rock-sozialisiert, aber auch ein unmittelbarer, roher Riff-Reflex auf die Unbeständigkeit und Unsicherheit unserer Zeit. Eine Band, die mit Sängerin Natalie Foster ein bestimmtes und starkes Sprachrohr in ihren Reihen hat, aber eben auch eine Band, die neben Furor und sympathischer DIY-Attitüde ein fast an die Undertones gemahnendes Pop-Verständnis mit großer Hook-Sensbilität an den Tag zu legen versteht. Dass das treffend „Endless Motion“ betitelte, dritte Album fortan wieder treibendes Motor-Mantra der Gruppe werden dürfte, liegt somit auf der Hand.