BLOOD RED SHOES

Als das 2004 in Brighton gegründete Duo ein Jahr später mit der Single „Victory For The Magpie“ debütierte, war unmittelbar klar, dass Sängerin/Gitarristin Laura-Mary Carter und Schlagzeuger Steven Ansell mehr zu bieten haben, als lediglich die britische Ausgabe der White Stripes mit invertierter instrumentaler Rollenverteilung zu geben. Im weiteren Verlauf von sechs Alben, bei dem die Ginger Rogers und der Fred Astaire des Grungy-Garagen-Rock ihren Trommeln und Telecaster-Gitarren auch Electronica-Elemente zur Seite gestellt haben, ist man inzwischen Trent Reznor und dessen Nine Inch Nails näher als Jack White.
Auf ihrem aktuellen Album, „Ghosts On Tape“, machen Carter und Ansell aus ihrer Faszination für Mord und Totschlag in Form von True-Crime-Podcasts keinen Hehl, sondern eine Tugend und singen in Songs die auf Titel wie „Murder Me“ oder „Dig A Whole“ hören kleine Synth-Pop-Psychogramme zum Teil aus Täterperspektive. Ein Glück, dass bei all dem Hauch des Todes auch weiterhin nicht auf Hooks verzichtet wird – denn trotz aller Leichenschauhaus-Kühle sind die der Blood Red Shoes nämlich immer noch so tragfähig wie Fleischerhaken. David Lynch hätte seinen Freude daran.